27 April 2022 - Tag gegen Lärm

 

Weshalb ein Tag gegen Lärm?

Am Tag gegen Lärm sollen alle, denen Ruhe genießen und ruhig schlafen können ein Anliegen ist, laut auf die von vielen unterschätzte Gefahr Lärm hinweisen!


Seit 1995 findet jedes Jahr der vom Verband der Gehörgeschädigten (League for the Hard of Hearing) initiierte "International Noise Awareness Day", der Tag gegen Lärm, statt. Mit dem Tag gegen Lärm soll auf Lärm als Umweltthema aufmerksam gemacht werden. Lärm kann nicht nur lästig sein sondern auch die Gesundheit beeinträchtigen. Eine Hörschädigung tritt im Allgemeinen erst ein, wenn man regelmäßig hohen Lärmbelastungen ausgesetzt ist. Aber auch andere Gesundheitsauswirkungen können - bereits bei niedrigeren Pegeln - von Lärm hervorgerufen werden. Lärm verursacht Stress, stört den Schlaf und beeinträchtigt Konzentration und Kommunikation. Die Wirkung hängt nicht nur von der Lautstärke ab. Auch die Art des Lärms und die persönliche Wahrnehmung des Betroffenen spielen eine Rolle.

Lärm entsteht aber nicht von alleine – von Lärm Betroffene sind auch oft Verursacher. Das alltägliche persönliche Verhalten kann dazu beitragen, Lärm zu vermeiden oder zu verringern.

Darum: Versuchen Sie auch selbst jeden Tag zu einem "Tag gegen Lärm" zu machen! 

Quelle:  Lärminfo 2022


28 April 2021 - Tag gegen Lärm: Ministerin Gewessler ist gefordert

Lärm macht krank: Herzkreislauferkrankungen bis hin zum Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck, Diabetes, schwere Schlafstörungen, Beeinträchtigungen beim Lernen: Das sind einige der Folgen von schwerer Belastung durch Verkehrslärm. Fluglärm tritt hier besonders deutlich hervor.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat bereits 1999 einschlägige Untersuchungen veröffentlicht, die Leitlinien wurden aktualisiert und liegen seit 2018 vor. Die WHO und die EU fordern eine deutliche Senkung der viel zu hohen Betroffenenzahlen. Eine entsprechende Richtlinie der Europäischen Kommission ist bis Ende 2021 umzusetzen.

Zuständig dafür ist Ministerin Leonore Gewessler; ihr Ministerium hat eine Untersuchung zur Lage in Österreich in Auftrag gegeben: Die Ergebnisse sind eindeutig – der Anteil stark betroffener Bevölkerung ist alarmierend hoch. Derzeit sind 46% der Fluglärmbetroffenen starker Belästigung und 26% schweren Schlafstörungen ausgesetzt.

„Das ist völlig inakzeptabel. Mobilität und wirtschaftliches Wohlergehen dürfen nicht auf Kosten der Gesundheit der Bevölkerung gehen, Schutzmaßnahmen sind dringend erforderlich!“,  so Manfred Peter, Obmann der ARGE gegen Fluglärm. Das BMK weiß um die Notwendigkeiten, allein der Wille, etwas zu tun, fehlt offensichtlich. Die Bundes- Umgebungslärmverordnung befindet sich gerade jetzt in der Novellierung. Die Zielsetzung wird allerdings geflissentlich ignoriert: Von einem Maßnahmenkonzept, das den Prozentsatz der Geschädigten senken könnte, keine Spur - am Tag gegen Lärm geradezu eine Ironie.

Gelungenes Beispiel Flughafen Wien: 20 Jahre Vorsprung
Am Flughafen Wien wird seit dem Jahr 2000 gezeigt, dass Schutz der Betroffenen keineswegs den Untergang der Luftfahrt bedeutet.– Unter jahrzehntelanger, intensiver Mitarbeit der Gemeinden und vor allem der Bürgerinitiativen gelang mit einem umfassenden Maßnahmenpaket, die Balance zwischen den Interessen von Wirtschaft und Umweltschutz im Sinne der (damaligen) WHO-Empfehlungen. Allerdings auf freiwilliger Basis. Auf Freiwilligkeit angewiesen zu sein, ist jedoch zu wenig. Nicht immer und überall liegen die Voraussetzungen vor, die beim Mediationsverfahren am Flughafen Wien gegeben waren. Die Betroffenen brauchen eine solide, zuverlässige rechtsstaatliche Grundlage.

„Die Aussagen der Flugverkehrswirtschaft sind unmissverständlich: Zurück zu den Verkehrszahlen vor der Pandemie, 0hne Beschränkungen und so schnell als möglich, das ist die Parole. Jetzt, in der Ruhe vor dem Sturm, wäre die Zeit, Stufenpläne für Schutzmaßnahmen zu entwickeln und mit dem ansteigenden Verkehr umzusetzen. Das BMK weiß Bescheid – und bleibt untätig. Solcherart Konflikte zwischen Gesundheit und
Wirtschaft zu programmieren, ist völlig unverständlich!“  kritisiert Manfred Peter abschließend.